Das deutsche Rom
Die Rede ist hier – hätten Sie es gewusst? – von Trier, dieser wunderbaren Stadt an der Mosel, ganz in der Nähe zu den Grenzen Luxemburgs gelegen. Aus innerdeutscher Sicht, sind die “Grenzen” des benachbarten Saarlandes auch nicht weit entfernt. Aber dazu später.
Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands – die Römer haben sie etwa im Jahr 17 v. Chr. gegründet – damals hieß sie noch Augusta Treverorum (wir müssen ehrlicherweise zugeben, dass auch andere Städte um den Titel der ältesten Stadt Deutschlands wetteifern, wie etwa Augsburg, Mainz und Worms – um nur einige zu nennen. Wir möchten uns aber nicht in diesen Wettstreit einbringen und belassen es hier bei dieser weit verbreiteten Einschätzung).
Rom ist da, wo der Kaiser ist
Wie wichtig Trier als Zeugnis antik-römischer Kultur und Baukunst ist, zeigt alleine schon, dass hier neun Kulturdenkmäler der UNESCO-Welterbestätten beheimatet sind – sieben davon sind römischen Ursprungs. Eines davon wiederum ist das Wahrzeichen der Stadt Trier: die Porta Nigra. Als das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen beherbergt es heute ein Informationszentrum, das die Geschichte dieses imposanten Bauwerks, welches aus fast 7.200 Steinquadern zusammengesetzt wurde, lebendig darstellt.

Porta Nigra
Von der Porta Nigra aus gibt es eine sehr schöne Besichtigungsroute in Richtung des Trierer Doms bis hin zur Konstantin Basilika. Benannt ist diese nach dem römischen Kaiser Konstantin (oder auch Konstantin der Große), der vom Weströmischen Kaiser später zum Imperator des gesamten Römischen Reichs aufstieg. Als Kaiser des römischen Westreichs machte er das damals gallische Trier zur Hauptstadt. Im 4. Jh. n. Chr. erlebte die Stadt mit ihren 70.000 Einwohnern eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.

Statue Kaiser Konstantin der Große (272 – 337 n. Chr.)

Konstantin Basilika (sie gehörte zum ehemaligen Palastbezirk und diente dem Kaiser als Prunksaal bzw. als Palastaula für repräsentative Anlässe)
Eine antike Wellnessoase
Fast so groß wie sechs Fußballfelder, beheizte Bade- und Schwimmbecken, Schönheitssalons und Restaurants inklusive – so sah im zweiten nachchristlichen Jahrhundert eine römische “Wohlfühloase” aus. Heute kann man noch die Überreste der Barbarathermen bestaunen – sie geben einem eine Ahnung davon, wie fortschrittlich die Römer auch im Hinblick auf das Erschaffen von Orten für Erholung und Regeneration waren.
Wer weiterlesen möchte, hier ein weiterführender Link: Homepage Zentrum der Antike

Barbarathermen
Moselländische Küche
Nach so vielen geschichtsträchtigen Bauten und Ereignissen, die von unserem Kollegen Sebastian Kinzig vorgeschlagen wurden, wenden wir uns nun wieder unserer heutigen Zeit zu. Welche kulinarischen Genüsse erwarten uns nach einem Stadtrundgang durch Trier? Wir fragten Sebastian Kinzig, Betriebsleiter des Mitarbeiterrestaurants am Trierer Standort der GKN Driveline, einem global tätigen Unternehmen, das u. a. Antriebswellen für die Automobilindustrie fertigt. Hier werden seine Gäste gerne einmal mit regionalen und natürlich hausgemachten Mehlklößen mit Zwiebelspeckschmelze und Apfelmus verwöhnt – oder auch mit einer anderen Variante: mit Nussbutter und Apfelmus.
Weiter unten teilt Sebastian Kinzig zwei typisch moselländische Rezepte zum Nachkochen.

Rezeptidee: Moselländische Mehlklöß´
Zutaten für 4 Personen
- 500 g Mehl
- 2 Eier
- 1 gestr. TL Salz
- 1 Prise Muskatnuss
- 250 ml Milch
Sieben Sie das Mehl in eine große Schüssel, schlagen Sie dann die Eier hinein. Geben Sie Salz und Muskat und einen guten Schuss Milch dazu. Dann das Ganze mit einem Kochlöffel verrühren. Nach und nach mehr Milch hineingeben, bis ein zäher Teig entsteht, der Blasen wirft.
Bringen Sie in der Zwischenzeit 2 Liter Brühe oder Salzwasser zum Kochen und geben den Teig portionsweise mit einem großen Esslöffel (vorher immer ins heiße Wasser tunken, weil sich sonst der Teig nicht löst) hinein. Den Herd auf mittlere Stufe stellen. Die unregelmäßig geformten Klöße sind gar, sobald sie oben schwimmen.
Sie schmecken lecker als Beilage mit gerösteten Zwiebeln, Apfelmus, Speckschmelze oder Sauce. Wenn etwas übrig bleibt, ist es abends gebraten auch noch richtig gut.
Rezeptidee: Teerdisch – eine Trierer Spezialität
- 500 g Sauerkraut
- 250 ml Rieslingwein
- 250 g Schinkenwürfel
- 750 g Kartoffeln
- 400 ml Milch
- 2 EL Öl
- 2 Zwiebeln
- 2 TL Balsamicoessig
Die Schinkenwürfel mit dem Sauerkraut in einem Topf mischen, den Wein zugießen, dann mit Deckel etwa 1 Stunde köcheln lassen.
Die Kartoffeln in Salzwasser garen, abgießen und stampfen. Die Milch mit der Butter aufkochen, über die Kartoffeln geben, mit Pfeffer und Salz würzen und rühren, bis ein lockeres Püree entsteht.
Vom Sauerkraut die überschüssige Flüssigkeit abgießen und auffangen. Sauerkraut mit dem Püree mischen, noch einmal abschmecken, und wenn der Teerdisch zu fest erscheint, noch wenig von der aufgefangenen Flüssigkeit hineinrühren.
Die Zwiebeln im heißen Öl goldbraun braten, pfeffern, salzen, ein paar Tropfen Balsamicoessig unterheben und über dem Teerdisch verteilen und servieren. Dazu passen Leberknödel, Hausmacher Blut- und Leberwurst, Bratwurst, Mettwurst, Kasseler.

Blick auf Trier
Tipp der Redaktion: Völklinger Hütte im Saarland
Gut eine Autostunde südwärts von Trier entfernt liegt die Völklinger Hütte im saarländischen Völklingen. Hier wurde bis 1986 Roheisen erzeugt. Im Jahr 1994 wurde die Völklinger Hütte als Industriedenkmal in den Rang einer Welterbestätte der Menschheit erhoben. Hier finden in der sehr sehenswerten Völklinger Hütte interessante Kunstausstellungen statt: Homepage Völklinger Hütte
